one-twenty.de:
"Als ich am 9. August 1976 in Jena (eine Stadt, die in der Nähe meines Heimatdorfes Neuengönna gelegen ist) das Licht der Welt erblickte, wurde mir zwar keine Blechtrommel in Aussicht gestellt wie Oskar Matzerath, dem Helden aus Günther Grass' Klassiker. Und ich wollte auch nicht rebellieren. Aber gefallen hat mir das Trommeln bzw. das Schlagzeug schon immer."

"Wie mir allerdings aus elterlichen Kreisen überliefert wurde, soll ich später tatsächlich mal solch ein Instrument besessen haben, zumindest für ein paar Stunden. Aus unerfindlichen Gründen wurde es mir auf nimmer Wiedersehen entrissen..."

"So mit 16 oder 17 wurde mein Interesse für das Schlagzeug stärker und stärker und stärker, was sich darin äußerte, dass ich mit Händen, Füßen und Stiften als Sticks versuchte, den Beat der Musiken nachzuempfinden, die ich grade so im Player oder Kassettendeck hatte. Aber selber spielen? Getreu meinem Motto 'Besser spät als nie' sollte es bis zum zarten Alter von beinahe 23 Lenzen dauern, ich war damals Azubi zum Rechtsanwaltsfachangestellten, als ich mich dazu durchrang, mir einen Lehrer zu suchen. Schließlich ist ein komplettes Drumset ungeeignet, die Familie oder Freunde nach dem sonntäglichen Mittagessen mit zarten und sanften Harmonien zu beglücken. Und alleine gegen die Wand kann man auf Dauer auch nicht trommeln. Ja und dann ist ein Schlagzeug natürlich ungleich teuer und auch präsenter als eine Blockflöte, auch für den Rest der Familie, die Nachbarn... Also ganz oder gar nicht. Doch man ließ mich gewähren – den Genannten an dieser Stelle herzlichen Dank für ihr Verständnis. Mein Lehrer, den ich um Offenheit gebeten hatte, erklärte mich nicht als untauglich, und so nahmen die Dinge ihren Lauf."

"Meine erste Band aus dem Jahre 2001 – „Nick-Nack“ – war eine Coverband, mit der ich nach vier Monaten im Mai 2001 meinen ersten Auftritt hatte. Weitere sollten folgen, aber zwischen Leipzig (Studium) und Jena zu pendeln wurde immer schwieriger, so dass ich in Leipzig Bandanschluss suchte, den ich bei „Insomnia“ fand. Zwar war das auch eine durchaus positive Zeit, in der ich menschliche wie musikalische Erfahrungen sammeln konnte, was aber nicht verhinderte, dass das Projekt in eine Sackgasse geriet. Also Ausstieg. Wie vor mir George, zu dem ich aber nach wie vor Kontakt hatte. Wir wussten damals (2004) bloß noch nicht, dass wir mal 'one twenty' heißen würden."

"Jetzt passt es. Ich habe so ziemlich alle Freiheiten, die man als Schlagzeuger in einer Band haben kann. Wenn George oder Franco einen Song vorstellen, spiele ich, was ich denke. Und gemeinsam werden dann Details geklärt."

"Manchmal kommt es in Gesprächen auf die Thematiken 'Vorbilder' oder 'Einflüsse'. Dazu mache ich mir wenig Gedanken, weil ich doch ich bin und einfach Spaß am Spielen habe. Meinen ehemaligen Schlagzeuglehrer Ronald Seelmann mal ausgenommen halte ich den Österreicher Bernd Bechtloff, der momentan bei Hubert von Goisern Percussion spielt, wirklich für virtuos. Aber auch Larry Mullen von U2, Jürgen Zöller von BAP, Chad Smith von den Red Hot Chili Peppers oder Dominic Howard von Muse kann ich einiges abgewinnen."